Über meine Kunst

"KUNST IST SEELSORGE" (Anatol)

Themen, Technik und Motivation

 

Malerei

 

Ich bin ein Mensch der Farbe. „Schwarz-Weiß-Malerei“ (im weitesten Sinn) ist nicht mein Ding. Neben einer „Schwäche“ für die Schönheit und Perfektion des weiblichen Körpers, die generell in meiner Kunst in verschiedenen Genres deutlich wird, bewege ich mich mit meiner Malerei auch gern im Bereich gefühlter, teilrealistischer “Landschaften”, was sicherlich meinen Reisen und vielfältigem Naturerleben geschuldet ist. Allerdings versuche ich auch immer, Abstraktes wie Stimmungen, Gedanken, Gefühle in meiner Malerei auszudrücken, wobei die Bilder dann wohl eher einen mystischen Charakter offenbaren („Wolkenbilder“) oder dem Bereich der Informellen Kunst zuzuordnen sind. Die Behandlung des Lichts spielt dabei für mich eine große Rolle. Ich verwende Acryl- und Ölfarben. Manche Bilder gestalte ich, außer mit Farbe, auch mit anderen Materialien wie Sand, Gips, Stoff, Papier u.s.w., wodurch das Bild einen reliefartigen Charakter bekommt. Auch den Farbauftrag variiere ich mit Pinseln, Rakeln, Tüchern, Besen und anderem Werkzeug - oder mit dem Finger.

 

Die realistischen Werke umfassen eine (Klein-) Serie von zunächst vier Adaptionen bekannter Werke der sogenannten Salonmalerei (Bouguereau, Cabanel, 19. Jh., Frankreich, „L’Art Pompier“) oder des Rokoko (Boucher, 18. Jh., Frankreich), die ich mit heutigen, aktuellen Accessoires verfremde und ihnen so eine zeitgemäße Aussage unterschiebe. Das „Porträt eines Knaben (Tuned in on Spotify) vor Küstenlandschaft“  variiert diese Absicht in der Form eines Porträts (nach Danhauser, frühes 19. Jh., Österreich).

 

Bei den abstrakteren Bildern habe ich keine konkrete Vorstellung, keine konkrete Erwartung. Ich lasse mich beim Malen von meinen Gefühlen und meinem Form- und Farbempfinden leiten. Gerhard Richter hat einmal gesagt: „Das Denken beim Malen ist das Malen ... [Ich] weiß [beim Malen eines abstrakten Bildes] weder vorher, wie es aussehen soll, noch während des Malens, wohin ich will, was dafür zu tun wäre.“ Dem kann ich nur zustimmen. Wann ein solches, abstraktes Bild fertig ist, kann nicht immer eindeutig rational bestimmt werden. Meist stellt sich während des Malprozesses beim Betrachten des Bildes plötzlich das Gefühl ein, dass ein jedes “Mehr” zu viel wäre und den Bildeindruck verwässern würde. Dann ist das Bild “fertig”.

 

Ich wünsche mir, dass der Betrachter sich nicht durch meine Benennung des Bildes in seiner eigenen Wahrnehmung des Werkes beeinflussen lässt. Der von mir vergebene Bildtitel kann durchaus auch ironisch sein. Für den Betrachter sind dessen eigene Gedanken und Anmutungen oder Gefühle viel wichtiger. Beim Malen denke ich nicht an einen potentiellen Betrachter, ich male nicht für ein bestimmtes Publikum, sondern für mich: Malen befreit!

Skulptur

 

Beim Gestalten einer Skulptur tritt natürlich das Figürliche und Haptische in den Vordergrund. Meine Skulpturen entstehen aus Steatit (Speckstein), Alabaster, Holz, Gips oder Ton. Bei der Auswahl eines Steines oder Holzes lasse ich mich vom Material ansprechen: Bei der Betrachtung eines Baumstammes oder eines grob gebrochenen Specksteins (Steatit) oder Alabasters versuche ich herauszufinden, welche Gestaltungsidee sich mit diesem Stein oder Holz verwirklichen ließe. Dem spüre ich dann bei der weiteren, sowohl physisch wie psychisch herausfordernden Bearbeitung des Materials nach, bis sich in einem Prozess der Auseinandersetzung mit der Besonderheit dieses ”Gegenübers” eine bestimmte Form konkretisiert.

 

Auch das haptische Erlebnis beim Bearbeiten des Steins oder des Holzes ist etwas ganz Wunderbares: Wenn sich die Skulptur mit ihrer groben, in ihrer Farbgestaltung oder Maserung noch weitgehend verborgenen und unbekannten Oberfläche des Materials dann durch die Bearbeitung, den mühsamen Prozess des Schleifens, in ihrer ganzen Schönheit als “Schmuckstück” entpuppt, das mit den Händen im wahrsten Sinne des Wortes zu greifen ist, belohnt dieses Glücksgefühl jede zuvor investierte Anstrengung.

Die Arbeit an einer Plastik aus Gips oder Ton hingegen ist natürlich völlig anders: Während ich beim Stein oder Holz etwas wegnehme, füge ich bei Gips oder Ton etwas hinzu, ich baue eine Figur auf. Die Techniken sind so auch gänzlich andere.

Thematisch setze ich mich bei der Skulptur gern mit Torsi oder Köpfen auseinander, arbeite aber auch abstrakt.

Bei der Suche nach Sockeln greife ich gelegentlich auf Fundstücke aus ganz anderen Bereichen zurück, wie z.B. Zahnräder, alte Eichenbalken oder Litho-Druckplatten, von denen ich denke, dass sie die Wirkung der Skulptur ergänzen, möglicherweise auch verstärken.

Collagen, Objekte, Fotografie

 

Meine Collagen sind Lustreisen in das Gebiet der Erotik, die sich, ausgehend von einer spielerisch-kritischen Auseinandersetzung mit den für ihre Belegschaft als Belohnung oder „Incentives“ organisierten Lustreisen großer Konzerne Anfang der 2000er („Ergo Directissimo“), sozusagen in dem genussvollen Herumstöbern und feinziselierten Kombinieren von erotischen Zeichnungen aus mehreren Jahrhunderten zu phantasiegesteuerten „Wimmelbildern“ verselbständigt haben. Allerdings finden sich hier auch auch Collagen, die sich kritisch mit zeitaktuellen oder allgemeinen Themen auseinandersetzen (Rassismus-Diskussion; Religionskritik).

 

Die religionskritischen Dioramen thematisieren mit künstlerischen Mitteln die Auseinandersetzung mit Aspekten der christlichen Religion und des Glaubens. Die Corona-Pandemie gab Anlass für eine nachdenkliche Installation, die das Sterben auf der Intensivstation thematisiert.

 

Auch in der Fotografie fasziniert mich die Schönheit von Landschaften, jedoch versuche ich mich auch in den Bereichen Portrait und Akt.

 

Ich freue mich, dass Sie meine “Internet-Vernissage” besuchen.

Danke für Ihr Interesse!


HENRIK WISCHNEWSKI

MOZARTSTRASSE 59

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DEUTSCHLAND

 

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